PATER MEIER VEREIN: Seit Gründung des „Pater-Meier-Verein“ in Ostenland vor 22 Jahren unterstützen (von links) Franz Neiske, Karl Fortmeier, Hermann Neiske, Reinhard Thiele, Reinhard Schulte und Hans Bade (rechts) die Arbeit des Vereins und helfen so der Pfarrschule im peruanischen Acari. Der Vorsitzende des Vereins, Bürgermeister Werner Peitz (2. von rechts) dankte im Rahmen einer Gedenkveranstaltung zum 20. Todestag des aus Ostenland stammenden Pater Georg Meier allen Unterstützern. Foto: Axel Langer

Verein gedenkt Pater Georg Meier und führt Lebenswerk des Ostenländers fort

Fünf Klassenräume und ein Lehrerzimmer an Schule im peruanischen Acari geplant

Ostenland (al). 36 Jahre seines Lebens hat sich der in Ostenland geborene Pater Georg Meier mit großem Einsatz, Leidenschaft und Hingabe um die Menschen in Peru gekümmert. Vor allem die Berufsausbildung junger Menschen war ihm ein besonderes Anliegen und so hat er die Pfarrgemeinde Acari in ihrer Aufgabe als Schulträger unterstützt. Dieses Werk weiterzuführen hat sich der Verein zur Förderung der Entwicklung in unterentwickelten Ländern und sozial schwachen Region – kurz Pater-Meier-Verein – zur Aufgabe gemacht. Mit einer Gedenkfeier gedachte nun der Verein dem 20. Todestages von Pater Georg Meier.

Der Vorsitzende des Vereins, Bürgermeister Werner Peitz begrüßte im Anschluss an die Messe rund 75 Gäste im Pfarrheim und zeichnete den Lebensweg von Pater Georg Meier nach, der 1932 in Ostenland geboren wurde und 2003 in der peruanischen Hauptstadt Lima verstarb. Ab 1939 besuchte Georg Meier die Volksschule in Ostenland und wechselte 1943 ans Gymnasium Theodorianum in Paderborn. Nach dem Abitur trat er 1953 in das Noviziat des Ordens der Hiltruper Missionare ein und legte im Mai 1954 seine feierlich Ordensprofess ab. Am 06. April 1959 empfing er die Priesterweihe und wurde 1960 mit der Missionsarbeit in Peru betraut. „1986 kehrte Pater Georg Meier aus gesundheitlichen Gründen ins Delbrücker Land zurück und wurde Pfarrer in der Herz-Jesu-Pfarrgemeinde Lippling. Doch die tiefen Wurzeln nach Peru und zahlreiche persönliche Kontakte zogen ihn 1993 wieder in seine zweite Heimat nach Südamerika“, zeichnete Werner Peitz wichtige Lebensstationen nach. Im August 2003 verstarb Pater Georg Meier in Lima.

Im Oktober 2001 wurde in Ostenland der Pater-Meier-Verein, nach einem Besuch von Karl Fortmeier, Franz Neiske, Hermann Neiske und Reinhard Thiele in Acari gegründet. Der Verein unterstützt die Arbeit der Schule in Acari nachhaltig und sorgt so für die Berufsausbildung junger Menschen an der in Peru einmaligen Institucion Education „San Martin de Porres“ unterstützt. Acari liegt rund 560 Kilometer südlich von Lima. „Die Form der Ausbildung an der Schule in Acari ist für Pero einmalig und setzt das Motto von Pater Meier, Hilfe zur Selbsthilfe zu leisten, vorbildlich um“, so Peitz. Er dankte den 114 Mitgliedern des Vereins aber auch den zahlreichen Einzelspendern und vielen Institutionen aus dem Delbrücker Land, ohne deren regelmäßige Unterstützung die Hilfe nicht möglich wäre. So konnten in 22 Jahren durch den Verein 592.500 Euro zusammengetragen werden. „Durch diese herausragende Unterstützung macht ihr die Welt für andere ein großes Stück lebenswerter“, sprach Werner Peitz die Gäste direkt an. Jeder Spendencent kommt in Acari an, da der Verein komplett ehrenamtlich arbeite. Peitz dankte auch seinem Amtsvorgänger, Robert Oelsmeier, der den Verein bis 2014 geführt hat.

Der Verein hat beispielsweise die Errichtung einer Olivenplantage gefördert, ober die Einnahmen für die Schule generiert werden können. „Pater Georg Meier hat sich immer darum bemüht, die Lebensbedingungen der Menschen in Peru zu verbessern. Bildung und eine gute Berufsausbildung waren für ihn immer wichtiger Teil, um die Lebensbedingungen zu verbessern“, betonte Peitz. 486 Schüler besuchen die Pfarrschule in Acari. 223 Mädchen und Jungen besuchen den berufsbildenden Zweig und bekommen neben dem normalen Schulstoff praktisches Wissen aus den Bereich EDV, Elektro, Haus- und Landwirtschaft vermittelt. Damit ist dieser Schulzweit in dem armen Land Peru einmalig.

Einen großen Einschnitt bedeutete ein schweres Erdbeben am 14. Januar 2018. Das Beben der Stärke 7,1 zerstörte fast die komplette Schule. 18 Klassenräume waren eingestürzt oder mussten abgerissen werden. Nicht zuletzt durch die finanzielle Hilfe aus Ostenland konnten weite Teile der Schule wieder aufgebaut werden. Allerdings stehen bislang nur acht Klassenräume sowie vier provisorische Räume zur Verfügung. Matthias Strunz und Robert Macedo berichteten nach einer Reise nach Acari über die aktuelle Situation der Schule und das für 2024 geplante Vorhaben, fünf zusätzliche Klassenräume und ein Lehrerzimmer zu bauen. „Die Räume werden anstelle von Schlafräumen entstehen, die nicht genutzt werden. Die Planungen sind abgeschlossen und die Bauarbeiten laufen an“, so Matthias Strunz.

Werner Peitz dankte Reinhard Schulte, Reinhard Thiele, Ludger Mertens, Reinhard Scheipers, Franz Büser, Franz Neiske, Karl Fortmeier, Hermann Neiske, Walter Greiten und Hans Bade für ihren ehrenamtlichen Einsatz für den Pater-Meier-Verein. Alle gehörten 2001 zu den Gründungsmitgliedern.


SCHULE ACARI: Durch ein schweres Erdbeben stürzten 18 Klassenräume ein oder mussten vorsorglich abgerissen werden. Zwölf, teils provisorische Räume konnte bereits wieder mit Hilfe aus Ostenland errichtet werden. Sechs zusätzliche Räume sind geplant und sollen 2024 gebaut werden. Foto: Pater-Meier-Verein

 



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